Kernelement: Multiprofessionelles Netzwerk

Grafik Multiprofessionelles Netzwerk

In den regionalen Frühe‐Hilfen‐Netzwerken ist ein breites Spektrum an Berufsgruppen und Angebotsfeldern vertreten. Das Netzwerk bindet alle regional verfügbaren Dienstleistungsangebote, die für die Zeit der Schwangerschaft und frühen Kindheit bzw. für unterschiedliche Bedürfnislagen der Familien Unterstützung, Betreuung und Förderung bereitstellen, ein. Dies betrifft sowohl Vermittler:innen als auch Erbringer:innen von konkreten Unterstützungsleistungen („Dienstleister:innen“).

Vermittler:innen: In Hinblick auf den Zugang zu den Frühen Hilfen hat eine Vielfalt an Berufsgruppen, Einrichtungen und Angebotsfeldern als potenzielle Vermittler:innen Relevanz. Dies schließt insbesondere den Gesundheitsbereich (niedergelassene Pädiater:innen, Allgemeinmediziner:innen, Gynäkologinnen und Gynäkologen etc., Geburtenstationen, Hebammen, Pflege etc.), den Kinder‐ und Jugendhilfe‐ bzw. Familienbereich (Familienberatungsstellen, Kinder‐ und Jugendhilfeeinrichtungen, Eltern‐Kind‐Zentren etc.) und den Sozialbereich (diverse Beratungsstellen etc.), aber beispielsweise auch den Bildungsbereich (insbesondere Kinderkrippen, Kindergärten, Tageseltern) oder den Integrationsbereich (Angebote und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, Beratungsstellen für Menschen mit Migrationserfahrung etc.) mit ein. 

Dienstleister:innen: Relevante Unterstützungsleistungen im multiprofessionellen Netzwerk umfassen ebenfalls eine Vielzahl von Berufsgruppen und Angebotsfeldern, damit die vielfältigen Bedürfnisse und Bedarfe der begleiteten Familien adressiert werden können. Dies schließt unter anderem existenzsichernde Maßnahmen (Vermittlung bedarfsorientierter Mindestsicherung, Wohnberatung, Schuldnerberatung, Arbeitsmarktservice, Berufsberatung, Rechtsberatung etc.), familienunterstützende Interventionen (Familien‐/Haushaltshilfe, Erziehungsberatung, Elternbildung etc.), gesundheitsbezogene Maßnahmen (Psycho‐, Physio‐, Ergotherapie, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Primärversorgungseinrichtungen, Hebammen, mobile Pflege, Spezialambulanzen, Entwicklungsdiagnostik, Frühförderung, Community Nursing und vieles mehr), Angebote zur Förderung der sozialen Vernetzung (z. B. über Eltern‐Kind‐Zentren, Mutter‐Kind‐Gruppen, Nachbarschaftszentren), Kinderbetreuung (Kindergarten, Tageseltern, Leihoma, Babysitter etc.), Gewaltschutz (Kinderschutzzentren, Frauenhäuser, Interventionsstellen bei Gewalt) mit ein. Manche dieser Angebote (insbesondere familienunterstützende Maßnahmen) können seitens der Kinder‐ und Jugendhilfe bereitgestellt werden, die damit auch mit Blick auf die Dienstleistungen eine wichtige Partnerin ist. Spezifische Zusatzangebote können z. B. Maßnahmen zur Bindungsförderung, Angebote für Menschen mit Fluchterfahrung oder für Kinder psychisch kranker Eltern sein. Frühe‐Hilfen‐Netzwerke berücksichtigen aber auch andere unspezifische Angebote, die vor Ort z. B. im Rahmen von Gesundheitsförderungsprojekten in Gemeinden und Kindergärten oder im Rahmen von familienfreundlichen Gemeinden verfügbar sind.