Begleitende Evaluation des Ausbaus regionaler Frühe-Hilfen-Netzwerke im Rahmen des Österreichischen Aufbau- und Resilienzplans
Im Rahmen des Österreichischen Aufbau- und Resilienzplans erfolgte mit Mitteln des EU-Programms „NextGenerationEU“ der flächendeckende Ausbau der Frühen Hilfen in Österreich. Die Ausrollung der regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerke wurde durch eine externe, von prospect Unternehmensberatung GmbH durchgeführte Evaluation begleitet. Die Evaluation kommt zur Schlussfolgerung, dass sich der Ausbau der regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerke im Rahmen des Österreichischen Aufbau- und Resilienzplans weitgehend erfolgreich gestaltete. Die detaillierten Ergebnisse finden sich im Endbericht. Einen kurzen Überblick über die relevantesten Eckpunkte erlaubt das Fact Sheet.
Evaluation einer bindungsbasierten Intervention (EPB®) bei Netzwerk Familie – Frühe Hilfen Vorarlberg
Die Entwicklungspsychologische Beratung (EPB®) ist eine videobasierte Kurzzeitintervention zur Förderung feinfühligen Verhaltens von Eltern im Umgang mit ihren Säuglingen und Kleinkindern. Sie wird bei Netzwerk Familie in Vorarlberg bei Bedarf Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern zur Verbesserung ihrer elterlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenzen angeboten. In den Jahren 2020-2023 wurde die Wirksamkeit der Intervention in Kooperation von Netzwerk Familie, der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm und dem Institut Kindheit und Entwicklung, Ulm evaluiert. Gefördert wurde das Projekt durch das BMSGPK aus Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur, die im Rahmen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen Österreich für Begleitforschung zu Verfügung stehen, und von der Köhler-Stiftung.
Evaluation: Psychosoziale Angebote und Frühe Hilfen
Das NZFH.at führte 2022 bis 2023 eine Studie zur Evaluation von Angeboten bei psychischen Belastungen im Rahmen der Frühen Hilfen durch. Mit Mixed-Methods-Ansatz wurden insbesondere zwei spezifische Angebote für Mütter mit psychischen Belastungen, die im Rahmen der Frühen Hilfen zur Verfügung gestellt werden, evaluiert. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die beiden Angebote einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens von psychisch belasteten jungen Müttern leisten.
Evaluationsbericht - Psychosoziale Angebote und Frühe Hilfen
Evaluation 2018 bis 2021 der Umsetzung von Frühen Hilfen in Österreich
Begleitend zur Umsetzung der Frühen Hilfen in Österreich wurde im Zeitraum 2018 bis März 2021 eine Evaluation durchgeführt. Diese hatte die Entwicklung, Umsetzung und Wirkung des Qualitätsstandards Frühe Hilfen sowie die Kooperation zwischen den regionalen Netzwerken und dem NZFH.at zum Gegenstand. Nunmehr stehen der Endbericht und ergänzende Produkte zur Evaluation zur Verfügung.
Die Umsetzung der Frühen Hilfen in den Jahren 2015 bis Frühjahr 2017 wurde durch eine summative Evaluation zum Nutzen für die Familien begleitet, die von queraum. kultur-und sozialforschung durchgeführt wurde. Die Evaluation kommt zum Schluss, dass Frühen Hilfen einen Beitrag zur Förderung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit leisten und Voraussetzungen für gesünderes Aufwachsen schaffen.
Seitens der befragten Familien und der Familienbegleiterinnen der regionalen Netzwerke wird der Nutzen des Angebotes positiv eingeschätzt. Dies umfasst die materielle, soziale und gesellschaftliche Umwelt der Familien sowie die personalen Ressourcen der (werdenden) Eltern. Einige Befragte haben hervorgehoben, dass die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung und Elternkompetenz sowie eine Verbesserung des Familienklimas erst möglich sind, wenn es gelingt, Belastungsfaktoren zu verringern. Die positive Wirkung der Frühen Hilfen in Bezug auf soziale Netzwerke wird insbesondere in Bezug auf armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Familien betont.
Aufgrund der hohen Zufriedenheit der begleiteten Familien empfiehlt das Evaluationsteam bei der weiteren Umsetzung in den Regionen, Erfolgsfaktoren, wie den Empowerment-Ansatz, die Zusammenarbeit und den Austausch in multidisziplinären Teams, das Vier-Augen-Prinzip und die niederschwellige, bedürfnisorientierte Vorgehensweise, beizubehalten bzw. (weiterhin) zu ermöglichen.
Die Umsetzung der Frühen Hilfen in den Jahren 2015 bis Frühjahr 2017 wurde durch eine formative Evaluation zum Strukturaufbau begleitet, die von IFA Institut für Arbeitsmarktbetreuung und -forschung Steiermark durchgeführt wurde.
Die Evaluation zeigte, dass der Netzwerkaufbau und die Begleitung durch das NZFH.at bislang – trotz der relativ kurzen Umsetzungszeit - gut gelungen sind. Den Frühen Hilfen wird durch die aufsuchende und bedarfsorientierte Begleitung mit Fokus auf Beziehungsaufbau, Prävention und Stärkung der Ressourcen der begleiteten Familien sowie der erleichterten Hilfestellung in einem Netz unterschiedlichster Dienstleistungsangebote ein Alleinstellungsmerkmal attestiert. Hinsichtlich der Unterstützung durch das NZFH.at ortet das Evaluationsteam hohe Zufriedenheit.
Verbesserungsbedarf wird bei der Zuweisungsfrequenz durch niedergelassene Ärztinnen/Ärzte und in einigen Netzwerken bei der Ressourcenausstattung gesehen. Weiters wünschen sich die Beteiligten mehr Öffentlichkeitsarbeit und in einigen Regionen mehr politischen Rückhalt.