Evidenzgrundlagen

In der frühen Kindheit wird eine zentrale Basis für die Gesundheit und Lebensqualität im weiteren Leben gelegt. Nie mehr im späteren Leben entwickelt sich ein Mensch v. a. physiologisch so intensiv wie in dieser Phase. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte aus unterschiedlichen Disziplinen (wie Neurobiologie, Epigenetik, Bindungsforschung, Resilienzforschung, Ungleichheitsforschung) belegen, dass frühe Erfahrungen den Menschen für den gesamten Lebensverlauf prägen. Ausreichend Unterstützung und Förderung in der frühen Kindheit können Lebensqualität, sozioökonomische Lage und Gesundheit bis weit ins Erwachsenenleben hinein positiv beeinflussen (Lengning/Zimmermann 2009; Meier-Gräwe/Wagenknecht 2011). Die Kindheit gilt damit als die effektivste und effizienteste Lebensphase, um sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheiten zu reduzieren (Stegeman/Costongs 2012). 

Programme wie die Frühe Hilfen tragen dazu bei, die Gesundheitschancen von Kindern zu erhöhen. Ausführliche Informationen zur zugrundeliegenden Evidenz inkl. umfangreicher Referenzen zu weiterführender Literatur finden sich im E-Learning-Angebot des NZFH.at (Geiger et al. 2020) bzw. im Wirkmodell Frühe Hilfen (Marbler et al. 2020).