Regionale Frühe-Hilfen-Netzwerke müssen die folgenden Kernfunktionalitäten erfüllen:
Die Familien werden aktiv und systematisch erreicht.
Berufsgruppen und Einrichtungen, die mit (werdenden) Familien und Kleinkindern arbeiten, erkennen den Bedarf und stellen mit Zustimmung der Familien direkt den Kontakt zum jeweiligen Netzwerk her. Familien können sich auch selbst bei den Netzwerken melden; der Zugang zum Angebot soll aber nicht vom Informationsstand etc. der Familien abhängig sein. Wichtig ist daher die Sensibilisierung der Fachkräfte – diese müssen über das Angebot Bescheid wissen, Familien mit potentiellem Bedarf auf das Angebot hinweisen und zur Inanspruchnahme motivieren.
Die Familien werden über längere Zeit kontinuierlich, umfassend, niederschwellig und bedarfsgerecht begleitet.
Die Familienbegleiter:innen klären zunächst Lebenssituation, Ressourcen und Belastungen der Familien und damit den jeweiligen spezifischen Bedarf. In der Folge unterstützen sie vor allem im Rahmen von Hausbesuchen die Familien über einen längeren Zeitraum, stellen eine Beziehungs- und Vertrauensbasis mit den Familien her und vermitteln die passenden Angebote aus dem Netzwerk. Insbesondere bei Familien mit komplexem, vielfältigem Bedarf wird damit sichergestellt, dass jemand die Gesamtsituation im Blick hat und die spezifischen Unterstützungsleistungen gut abstimmt sind. Grundhaltungen wie Wertschätzung, Einfühlsamkeit, Ressourcenorientierung und Verlässlichkeit werden als für die Arbeit als Familienbegleiter:in wesentlich betrachtet.
Ein Netzwerkmanagement kümmert sich um den Aufbau und die laufende Pflege der Kooperationen.
Damit dies alles gut funktioniert, wird viel in die fallübergreifende wie fallbezogene Kooperation und Vernetzung investiert.
Die unterschiedlichen Berufsgruppen und Angebote für die Zeit der frühen Kindheit sind in ein multiprofessionelles Netzwerk integriert.