Neurobiologie und Epigenetik bestätigen, dass Vernachlässigung und andere belastende Erfahrungen einen neurobiologischen Effekt haben und die Entwicklung des Gehirns beeinflussen; dies wiederum besonders ausgeprägt in der frühen Kindheit, da sich in dieser Lebensphase das Gehirn besonders stark entwickelt. Negative Erfahrungen schlagen sich insbesondere in der frühen Kindheit in Veränderungen im Gehirn sowie in der Dopamin‐ und Cortisolreaktion auf Stress nieder und haben über epigenetische Übertragung/Vererbung auch Auswirkungen auf die nächste Generation. Daraus wird geschlossen, dass Unterschiede in der Stressreaktion, den kognitiven Fähigkeiten und dem Sozialverhalten auf die epigenetische Regulierung der Aktivität der Gene zurückzuführen sein dürften. Die Qualität der frühkindlichen Umgebung und Beziehungen (insbesondere auch der Eltern‐Kind‐Interaktion) hat damit eine nachhaltige Wirkung auf das Gehirn und die epigenetische Regulierung der Aktivität der Gene.