Fachliche Grundlagen und Weiterentwicklung

Wesentliche fachliche Grundlagen zur Umsetzung von Frühen Hilfen in Österreich wurden bereits in den Jahren 2011 bis 2014 im Rahmen eines Grundlagenprojekts gelegt (insb. das „Idealmodell Frühe Hilfen“ und der Leitfaden zum Netzwerkaufbau) und stellen Vorarbeiten des heutigen NZFH.at dar. 

Diese Grundlagen wurden und werden im Einklang mit den Anforderungen aus der Praxis in regelmäßigen Abständen überarbeitet/aktualisiert bzw. ergänzt. So wurden in den letzten Jahren ergänzend Leitfäden (Familienbegleitung, Gruppenangebote), Positionspapiere zu einer Reihe von aktuellen Herausforderungen (z. B. Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Frühen Hilfen bei Kindeswohlgefährdung, Einbindung von Ehrenamtlichen) und Fact Sheets zu spezifischen Fragestellungen (z. B. Verschwiegenheitspflichten) erstellt. Ein wichtiges Instrument der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität ist der Qualitätsstandard Frühe Hilfen, der vom NZFH.at unter Einbindung der Umsetzungspartnerinnen und -partnern erarbeitet wurde. Auch ein umfassendes Wirkmodell für Frühe Hilfen, das auch eine Grundlage für die Evaluation und Begleitforschung bildet, steht zur Verfügung. Die fachlichen Grundlagen finden sich alle auf der Website zum Download.

Im Sinne einer Kultur des Lernens ist es eine kontinuierliche Aufgabe, die Funktionalität, Qualität und Effektivität der praktischen Umsetzung von Frühen Hilfen durch die Bearbeitung von spezifischen Fragestellungen bzw. Überprüfung der Konzeption von Frühen Hilfen in Hinblick auf aktuelle (gesellschaftliche) Entwicklungen sicherzustellen. Dies erfolgt in Abstimmung mit den regionalen Anforderungen und den Gremien der Frühen Hilfen bzw. bei Bedarf auch unter Einbindung anderer Fachbereiche oder Angebotsfelder. So gab es in der Vergangenheit beispielsweise gemeinsame Aktivitäten mit der Kinder- und Jugendhilfe und seit einiger Zeit erfolgt diesbezüglich u. a. ein Austausch und die Erarbeitung von gemeinsamen Grundlagen mit Community Nursing, Präventionsketten oder Social Prescribing. All dies fördert die laufende Qualitätsentwicklung. 

In Hinblick auf die fachliche Weiterentwicklung nimmt das NZFH.at auch am nationalen und internationalen fachlichen Diskurs zu Frühen Hilfen teil. Es erfasst aktuelle nationale wie internationale Evidenz mit Relevanz für Frühe Hilfen, bereitet diese - insbesondere auch für die Berücksichtigung bei fachlichen Grundlagenarbeiten - auf und stellt sie der Fachöffentlichkeit zur Verfügung.