Was sind Frühe Hilfen?

Definition

Unter Frühen Hilfen verstehen wir ein Gesamtkonzept von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bzw. gezielten Frühintervention in Schwangerschaft und früher Kindheit, das die Ressourcen und Belastungen von Familien in spezifischen Lebenslagen berücksichtigt.

Ein zentrales Element von Frühen Hilfen ist die bereichs- und berufsgruppenübergreifende Vernetzung von vielfältigen Ansätzen, Angeboten, Strukturen sowie Akteurinnen und Akteuren in allen relevanten Politik- und Praxisfeldern.

Ziele

Frühe Hilfen zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten und Gesundheitschancen von Kindern und Eltern in der Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern, dies vor allem – aber nicht ausschließlich - auch im Hinblick auf sozial benachteiligte Familien bzw. Familien mit besonderen Belastungen. Frühe Hilfen möchten insbesondere

  • die Ressourcen der Familien stärken und Belastungsfaktoren reduzieren,
  • Wohl und Entwicklung des Kindes frühzeitig fördern bzw. sichern,
  • einen Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern inklusive der Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe leisten sowie
  • gesundheitliche und soziale Chancengerechtigkeit fördern.

In der Praxis sind Frühe Hilfen vor allem auf lokaler und regionaler Ebene etablierte multiprofessionelle Unterstützungssysteme mit zentral koordinierten Angeboten für (werdende) „Eltern“ sowie Kinder in der frühen Kindheit, wobei der niederschwellige/aufsuchende Zugang von großer Relevanz ist.